Filmbesprechung
Ikarus lässt grüßen
Internationaler Wettbewerb: Die Liebenden von Marona, von Izabella Cyińska, Polen
Die einstmals polnische Kulturministerin und erfolgreiche Theaterregisseurin Izabella Cyińska weiß genau, wie sie die versponnene Landschaft eines Sees, Gesicht und Kleidung einer Frau nebst zwei rivalisierenden Männern in Bilder umsetzen kann, die Sog entwickeln. Grenzenlosen ästhetischen Genuss erlebt, wem die Bildwelt eines Films alles ist. Die Kamera (Marcin Koszalka) glänzt mit mehr als perfektem Bildaufbau.
So bedeutungsschwanger die Einstellungen bis in Ecken und Hintergrund hinein auch sind – spätestens in der zweiten Hälfte verfängt sich die Geschichte in dem zarten Gespinst der Kameraführung ebenso wie der todkranke Janek und sein Rivale Arek in den Haaren der unwirklich schönen Ola. Daraus erwächst nicht das Leben einer tragfähigen Handlung, sondern ein nahezu banaler, wenngleich kunstvoll überhöhter Tod.
In der letzten Stunde Janeks wird auch die opferbereite Ola in die Rolle der Nebenbuhlerin gedrängt: Janeks Ehefrau versperrt mit Kind und vorwurfsvollem Gesicht der Geliebten ihres Mannes den Blick auf den Sterbenden. Da nützt Ola auch der Rückzug nichts mehr: Draußen wartet der zuvor sehnsüchtig um sie werbende Arek nur, um ihr vor der Nase davonzufahren – Pendant zur Anfangseinstellung, wo er, Ikarus gleich, wie auf Schwingen seines Motorrades ins Bild hineinschwebte.
Remake des gleichnamigen Films (1966) von Jerzy Zarzycki, basierend auf dem Roman des bedeutenden polnischen Schriftstellers Jaroslaw Iwaszkiewicz (1894-1980). Hauptdarstellerin Karolina Gruszka ist auch im neuesten Film Inland Empire von David Lynch (Kinostart 2007) zu sehen.
Originaltitel Kochankowie z Marony
Spielfilm Farbe 104 Minuten
Buch Izabella Cyińska, Cezary Harasimowicz
Kamera Marcin Kosalka
Schnitt Anna Wagner
Musik Jerzy Satanowski
Darsteller Karolina Gruszka, Lukasz Simlat, Krzysztof Zawadski, Danuta Stenka, Janusz Michalowski
Internationaler Wettbewerb: Die Liebenden von Marona, von Izabella Cyińska, Polen
Die einstmals polnische Kulturministerin und erfolgreiche Theaterregisseurin Izabella Cyińska weiß genau, wie sie die versponnene Landschaft eines Sees, Gesicht und Kleidung einer Frau nebst zwei rivalisierenden Männern in Bilder umsetzen kann, die Sog entwickeln. Grenzenlosen ästhetischen Genuss erlebt, wem die Bildwelt eines Films alles ist. Die Kamera (Marcin Koszalka) glänzt mit mehr als perfektem Bildaufbau.
So bedeutungsschwanger die Einstellungen bis in Ecken und Hintergrund hinein auch sind – spätestens in der zweiten Hälfte verfängt sich die Geschichte in dem zarten Gespinst der Kameraführung ebenso wie der todkranke Janek und sein Rivale Arek in den Haaren der unwirklich schönen Ola. Daraus erwächst nicht das Leben einer tragfähigen Handlung, sondern ein nahezu banaler, wenngleich kunstvoll überhöhter Tod.
In der letzten Stunde Janeks wird auch die opferbereite Ola in die Rolle der Nebenbuhlerin gedrängt: Janeks Ehefrau versperrt mit Kind und vorwurfsvollem Gesicht der Geliebten ihres Mannes den Blick auf den Sterbenden. Da nützt Ola auch der Rückzug nichts mehr: Draußen wartet der zuvor sehnsüchtig um sie werbende Arek nur, um ihr vor der Nase davonzufahren – Pendant zur Anfangseinstellung, wo er, Ikarus gleich, wie auf Schwingen seines Motorrades ins Bild hineinschwebte.
Remake des gleichnamigen Films (1966) von Jerzy Zarzycki, basierend auf dem Roman des bedeutenden polnischen Schriftstellers Jaroslaw Iwaszkiewicz (1894-1980). Hauptdarstellerin Karolina Gruszka ist auch im neuesten Film Inland Empire von David Lynch (Kinostart 2007) zu sehen.
Originaltitel Kochankowie z Marony
Spielfilm Farbe 104 Minuten
Buch Izabella Cyińska, Cezary Harasimowicz
Kamera Marcin Kosalka
Schnitt Anna Wagner
Musik Jerzy Satanowski
Darsteller Karolina Gruszka, Lukasz Simlat, Krzysztof Zawadski, Danuta Stenka, Janusz Michalowski
japans - 19. Nov, 15:48
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks